ellauri047.html on line 1002: In deutscher Übersetzung entstanden daraus die Namen Lebebaum, Lebenthal und Lebenlang, durch lautliche Angleichung: Haim, Haime, Heym, Haimann, Heymann - und Heine. In anderen Sprachen gibt es Chaim als Heimof, Haimovici, Haimovitz, Haimovsky, Heimsohn, Vidal, Vidas, Vivante. Schon in Rom entstand aus Chaim der Name Vitus (Vitus ist kein römischer Name). Über den Heiligennamen Vitus wurde das hebräische Chaim zum urbayrischen Veit(l)...
ellauri071.html on line 152: Der "Cornet" entstand in einer ersten Fassung 1899, wurde aber erst 1904 veröffentlicht. Laut einem Brief Rilkes war er das Produkt einer einzigen Nacht, "einer Herbstnacht, hingeschrieben bei zwei im Nachtwind wehenden Kerzen". Auf das Thema stieß Rilke bei einem Onkel, der Ahnenforschung betrieb. Als Beleg für die adlige Herkunft seiner Familie hatte dieser die Kopie eines alten Aktenauszugs gefunden, der sich auf einen gewissen "Christoph Rülcke zu Linda" bezieht. Dieser sei 1660 als junger Cornett (Fahnenträger) im österreichischen Heer verstorben. Rilke greift die Handlung auf, verlegt den Tod seines Helden um drei Jahre in den österreichischen Türkenkrieg und macht daraus eine heroische Prosadichtung. Indem er den "Heldentod" poetisch verklärt und mit erotischen Motiven verbindet, trifft der Dichter mit der "Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke" den Geschmack seiner Zeit. Das Werk wird Rilkes erfolgreichstes und bekanntestes Buch, ist aber wegen der Verherrlichung des Soldatentodes umstritten.
ellauri088.html on line 90: Voluntarismus [engl. voluntarism; lat. voluntas Wille], [EM, PHI], Lehre von der Bedeutung des Willens. Wundt entwickelte eine theoretische Konzeption der Willenstätigkeit (Willenshandlungen) und deren psych. Verbindung mit Sinneseindrücken, Gefühlen, Affekten und Vorstellungen zur Einleitung einer Handlung (Apperzeption). Von den aktiven und schöpferisch-synthetischen Apperzeptionsprozessen des Bewusstseins ausgehend sieht Wundt die einheitsstiftende Funktion in den Willensvorgängen und bewussten Zwecksetzungen der Handlungen. Auf der Grundlage seiner empirischen Ps. entwickelte er einen psych. Voluntarismus und erweiterte diesen später zu einem metaphysischen Voluntarismus (ähnlich Gottfried Wilhelm Leibniz). Wundt hält allerdings daran fest, dass seine empir. Ps. unabhängig von den versch. Lehren der Metaphysik (u. a. Arthur Schopenhauers Voluntarismus) entstanden sei.
ellauri112.html on line 64: Mit seiner später ausgearbeiteten Ethik und seinem metaphysischen Voluntarismus entstand ein einheitlich konzipiertes System.
ellauri147.html on line 703: In der Geschichte der Psychoanalyse als einer klinischen Wissenschaft wird der Begriff der narzisstischen Störung häufig mit der Kategorie der „frühen Störung“ verbunden oder gleichgesetzt. Er dient zur Kennzeichnung eines säkularen Strukturwandels seelischer Krankheit, der als Verschiebung der Fixierungsstellen auf frühere präödipale Ebenen beschrieben wird, als Störung bei der frühen Ich-Bildung gegenüber den später entstandenen ödipalen Konflikten. Die Frage, ob die klassischen Übertragungsneurosen, an denen Freud die Psychoanalyse als Behandlungsmethode und klinische Theorie entwickelt hat, historisch im Schwinden begriffen sind und psychopathologischen Zustandsbildern weichen, deren Pathogenese früher anzusiedeln ist, ist bereits seit den dreissiger Jahren eine chronische Streitfrage im psychoanalytischen Diskurs. Es gebe einen historischen Wandel in den Formen seelischer Krankheiten – so die Dauerthese -, der sich in einer Abnahme von hysterischen, phobischen und zwangsneurotischen Erkrankungen einerseits, einer Zunahme von sog. „frühen Störungen“ zeige, zu denen Selbstwert- und Identitätsstörungen, Suchterkrankungen, Perversionen, Borderline-Persönlichkeits-Strukturen und narzisstische Störungen gezählt werden.
ellauri210.html on line 578: Ab 1904 war Kurt Hiller mit dem ebenfalls literarisch engagierten Medizinstudenten Arthur Kronfeld befreundet, über den er das Denken des Göttinger Philosophen Leonard Nelson kennenlernte. Über Kronfeld trat deswegen im Juli 1908 Magnus Hirschfeld an ihn heran. Es entstand ein Kontakt, der in den folgenden fünfundzwanzig Jahren ein intensives Engagement Hillers im Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK) zur Folge hatte. Auch dem Institut für Sexualwissenschaft war Hiller aktiv verbunden.
ellauri217.html on line 308: Als der schwer zuckerkranke Konsalik im Alter von 78 Jahren in seinem Salzburger Haus an einem Schlaganfall verstarb, hatte er mit seinem Lebenswerk von 155 Romanen, die in 43 Schaffensjahren entstanden und von „Kriegsalltag, Gewalt, Sex und anderen Trivialitäten“ handeln, eine Weltauflage von 83 Millionen erreicht.
ellauri248.html on line 154: Schon 1873 hatte er in Basel Friedrich Nietzsche kennengelernt, 1875 entwickelte sich daraus eine Freundschaft. Im Winter 1876/1877 lebte er zusammen mit Nietzsche, Albert Brenner und Malwida von Meysenbug auf deren Einladung in Sorrent, wo sie gemeinsam philosophische Überlegungen anstellten und arbeiteten. In Sorrent entstand Rées Werk Der Ursprung der moralischen Empfindungen ebenso wie Teile von Nietzsches Menschliches, Allzumenschliches, Ausdruck von Nietzsches Abkehr von Wagner und Hinwendung zum „Réealismus“.
ellauri309.html on line 974:
Eine der größten Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts ist Haben und Nichthaben zuzuschreiben: Das spätere Ehepaar Humphrey Bogart und Lauren Bacall lernte sich während der Dreharbeiten kennen. Bogart spielt darin den romantischen Helden Harry Morgan, der sich vom zynischen Beobachter zum aktiven Kämpfer wandelt. Morgan, Besitzer eines Kabinenbootes auf der Insel Martinique, wird von dem Gaullisten Gerard gebeten, einen französischen Untergrundkämpfer einzuschmuggeln. Morgan weigert sich, Politik ist nicht seine Sache. Seine Meinung ändert sich, als er die junge Amerikanerin Marie kennen lernt. Um ihr ein Flugticket zu kaufen, nimmt er den abenteuerlichen Job an. Nach einer Vorlage von Ernest Hemingway entstand ein Film voller Dramatik und erotischer Spannung.

ellauri341.html on line 328: Das Abkommen entstand ursprünglich aus einer Privatinitiative in Palästina. Sam Cohen war Generaldirektor der Hanotea (hebräisch הַנּוֹטֵעַ HaNōṭeʿa, deutsch ‚der Baumpflanzer‘), einer Gesellschaft zur Anlage von Citrusplantagen, und schloss im Mai 1933 einen Vertrag mit dem Reichswirtschaftsministerium im Umfang von 1 Million Reichsmark (ℛℳ), das bald darauf auf drei Millionen ℛℳ erweitert wurde. Ausreisewillige deutsche Juden konnten bis 40.000 ℛℳ auf ein Sperrkonto einzahlen und erhielten dafür den Gegenwert in Palästina-Pfund (£P) oder Sachwerten wie Häuser oder Citrusplantagen in Palästina. Die Gelder des Sperrkontos verwendete die Hanotea für den Import deutscher Waren nach Palästina. Das Reichswirtschaftsministerium ging davon aus, dass dies von den zionistischen Organisationen gebilligt worden war, dem widersprach aber bald darauf Georg Landauer von der Zionistischen Vereinigung für Deutschland (ZVfD) und jüdische Organisationen in England und den USA drängten im Gegenteil auf einen Boykott Deutschlands.
ellauri341.html on line 332: Im August 1933 kam es zu einem entscheidenden Treffen im Reichswirtschaftsministerium. Von jüdischer Seite waren die Hanotea (Sam Cohen, Moses Nachnes), Arthur Ruppin (später Leiter der deutschen Abteilung der Jewish Agency), Eliezer Sigfried Hoofien von der Anglo-Palestine Bank in Tel Aviv und die Vertreter der ZVfD (Georg Landauer, Siegfried Moses) zugegen. Man einigte sich zwar nicht auf die Gründung einer Liquiditätsbank, aber einer Treuhandgesellschaft in Palästina, die den Auswanderern das auf ein Reichsmark-Sonderkonto der Anglo-Palestine Bank und der Bank der Tempelgesellschaft bei der Reichsbank Eingezahlte in Palästina auszahlte und außerdem den Absatz deutscher Exporte übernahm. Die Treuhandgesellschaft erhielt außerdem ein De-facto-Monopol auf solche Vermögensübertragungen jüdischer Auswanderer nach Palästina. Am 28. August 1933 wurde im Runderlaß Nr. 54/1933 des Reichswirtschaftsministeriums der Vertrag in Vollzug gesetzt. Er erhielt den Namen Haʿavara (hebräisch für Übertragung). Die Treuhandgesellschaft in Palästina erhielt den Namen Trust and Transfer Office Haʿavara Ltd. und stand unter Leitung von Werner Feilchenfeld. In Deutschland entstand die Palästina-Treuhandstelle zur Beratung deutscher Juden GmbH (Paltreu) unter Beteiligung der Banken M.M.Warburg & CO (Hamburg), A. E. Wassermann (Berlin) und der Anglo-Palestine Bank in Tel Aviv.
ellauri341.html on line 342: Mit den Guthaben auf deutschen Konten des Transfer Office wurden deutschen Herstellern Güter bezahlt, die dann nach Palästina exportiert wurden, während der Importeur dort den Gegenwert in Palästina-Pfund auf ein Konto des Transfer Office in Palästina einzahlte. Das palästinensische Currency Board hielt das Palästina-Pfund bis Mai 1948 auf pari zum Pfund Sterling. In anderen Fällen brachten Auswanderer die von ihnen durch das Transfer Office bezahlten und dann exportierten Maschinen als Beteiligung in palästinensische bestehende oder neu gegründete Unternehmen ein und erhielten statt eines Pfundguthabens dann Anteile an diesen Unternehmen; so entstanden viele neue Unternehmen in Palästina. Diese Anteile wiederum konnte der künftige Auswanderer, sofern er die 1.000 £P noch zusammenbringen musste, um ein Kapitalistenzertifikat genanntes Einreisevisum für Palästina erteilt zu bekommen, durch beauftragte Treuhänder an Investoren verkaufen, die die Anteile in Pfund bezahlen konnten. Auch diese Zahlungen gingen auf palästinensische Konten des Transfer Office. Bei der Ankunft in Palästina erhielten die Auswanderer aus solchen Pfund-Guthaben auf palästinensischen Konten des Transfer Office dann den in Deutschland gezahlten Transferbetrag in palästinensischen Pfund erstattet.
ellauri370.html on line 677: So entstanden zu dieser Zeit auch im Deutschen Reich die B’nai-B’rith-Schwesternverbände, die sich vom liberaleren Jüdischen Frauenbund abgrenzten. Seit 1990 nimmt B’nai B’rith International Frauen als Vollmitglieder auf. Die selbstorganisierte, dem B’nai B’rith angeschlossene Frauenorganisation nennt sich B’nai B’rith Women und behauptet weiterhin ihren unabhängigen Status.
ellauri374.html on line 231: So entstanden zu dieser Zeit auch im Deutschen Reich die B’nai-B’rith-Schwesternverbände, die sich vom liberaleren Jüdischen Frauenbund abgrenzten. Seit 1990 nimmt B’nai B’rith International Frauen als Vollmitglieder auf. Die selbstorganisierte, dem B’nai B’rith angeschlossene Frauenorganisation nennt sich B’nai B’rith Women und behauptet weiterhin ihren unabhängigen Status.
xxx/ellauri129.html on line 42: Jung spezialisierte sich auf Psychiatrie. Interesse an diesem Gebiet hatte er bereits aufgrund der Aufgaben seines Vaters Paul als Pastor und Konsulent der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel (vermutlich von 1886/87 bis zu seinem Lebensende am 28. Januar 1896). Ausschlaggebend für Jungs Entscheidung war die Lektüre von Krafft-Ebings Lehrbuch der Psychiatrie für praktische Ärzte und Studierende, in dem Psychosen als «Krankheiten der Person» beschrieben werden, was für Jung «die beiden Ströme meines Interesses» als «gemeinsame[s] Feld der Erfahrung von biologischen und geistigen Tatsachen» verband. 1900 wurde Jung nach seinem Staatsexamen als Assistent von Eugen Bleuler in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich in Zürich tätig. Während dieser Zeit entstand aus seinen Beobachtungen von schizophrenen Patienten in 1902 seine Dissertation Zur Psychologie und Pathologie sogenannter occulter Phänomene.
xxx/ellauri136.html on line 590: Narcismus wird 1899 von Näcke geprägt und in die Wissenschaft eingeführt und als Narzissismus von Rank (spätestens ab 1909) und Freud (bis 1911) benutzt. Ableitung von Narziss bzw. älterem Narcis (junge, schöne, selbstverliebte griechische Sagengestalt) mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ismus. Statt der „logischen“ Ableitung Narzissismus (bzw. Narcisismus) entstand durch Haplologie Narzissmus (bzw. Narcismus). Freud benutzt eine Weile die längere, logischere Form, aber entscheidet sich dann 1911 bewusst für die „kürzere und weniger übelklingende“ Form.
xxx/ellauri157.html on line 605: Die philosophische Anthropologie entstand trotz starkem Widerstand und tiefer geschichtlicher Verwurzelung als eigenständige Richtung der Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts und führte stärker als in der bisherigen philosophischen Tradition die Diskussion um den ganzen Menschen sowie seine Position und seinen Sinn in der Welt. In der Nachfolge von Max Scheler (1874–1928) und Helmuth Plessner (1892–1985) könnten hier „drei Linien in der Konkretisierung unterschieden werden“: die von Karl Jaspers (1883–1969), geprägt von Søren Kierkegaard (1813–1855) („Existenzphilosophie“), die Schule von Martin Heidegger (1889–1976) als Nachfolge von u. a. Edmund Husserl (1859–1938) („Phänomenologie“) und „die Strömung des französischen Existentialismus, vorrangig geprägt durch Jean-Paul Sartre (1905–1980)“ (Beck 1991: 17). Allesamt ekliche solipsistisch-narzissistische Formen von Idealismus. Eine andere wesentliche Eigenschaft der neueren philosophischen Anthropologie war die epochale Entdeckung des anderen als Person und die Überwindung des ausschließlichen Subjekt-Objekt-Bezuges mit genau ebenso solipsistischem Ich-Du-Denken. Und der Sinn nun wieder. Warum können die idealistischen Philosophen sich nicht damit vergnügen dass es keinen Sinn für sie gibt, dass sie total sinnlos sind? Was ist nun so schwer damit? Ich weiss, weil sie narzissistich sind.
xxx/ellauri225.html on line 107: Mistäs nää Ursulan "hainit" tulevat? Perhaps the Middle English word heyne (and its variants, such as haine, hayn ), meaning 'mean wretch, niggard'? Tai Robert Heinlein — aus einer Koseform von Heinrich entstandener Familienname? Ach nein, nö! Heine: Dieser Name leitet sich vom hebräischen Wort für das Leben ab.
xxx/ellauri268.html on line 137: Nach Sacher-Masochs Tode ist dies Rätsel gelöst. Die Not, die bitterste äußere Not zwang ihn dazu, dem Gott in Seinen Hosen Gewalt anzutun, um Brot für sich und die Seinen um jeden Preis zu schaffen. In jener Zeit entstanden die vielberufenen „Messalinen Wiens“, „Falscher Hermelin“ usw.
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